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150 Jahre Hügel – Krupp-Stiftung zieht positives Fazit

Eine Pressemitteilung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

• Programm zieht 160.000 Besucher*innen an
• Hügel-App wurde 30.000-mal downgeloadet
• Sämtliche Veranstaltungen und Führungen ausgebucht
• Stiftung setzt Programm im Zeichen der Transformation in 2024 fort

Essen, 13. Dezember 2023 – In diesem Jahr hat die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit zahlreichen Aktivitäten das 150-jährige Bestehen der Villa Hügel und des umliegenden Parks in Essen gefeiert. Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen eines Festaktes. Als Höhepunkte des Jubiläumsprogramms sind neben den Führungen in bisher verschlossene Räume der Villa Hügel die künstlerische Verwandlung der Fassade des Gebäudes durch die Transmedia Echtzeit Installation „kontraste“ des Künstlerpaares joeressen+kessner, die Open-Air-Konzerte sowie die Kinovorstellungen in der Oberen Halle zu nennen. Das umfangreiche Programm hat einen überwältigenden Zuspruch erfahren: Mehr als 160.000 Besucher*innen erlebten neue Perspektiven, beschritten außergewöhnliche, auch digitale Wege und machten gemeinschaftliche neue Erfahrungen auf dem Hügel. Aufgrund der positiven Resonanz setzt die Stiftung 2024 ausgewählte Formate ganz im Zeichen des transformativen Jubiläumsgedankens fort.

Neue Formate griffen Gedanken der Transformation auf

Die Villa ist seit jeher ein Ort der Transformation: Von 1873 bis 1945 als Wohnhaus und Repräsentationsort der Unternehmerfamilie Krupp genutzt, ist sie heute ein Symbol der Industrialisierung in Deutschland und ein Ort der Begegnung für Besucher*innen aus aller Welt. Anlässlich des Jubiläums hat die Stiftung den Gedanken der Transformation aufgegriffen und bot den Besucher*innen über das gesamte Jahr hinweg künstlerische Highlights und exklusive Veranstaltungen, die zum regen Austausch und Mitmachen einluden.

Neue Perspektiven durch Licht, Ton und Datenverarbeitung

Zum Auftakt des Jubiläumsjahres im Februar und März gewährte eine einmalige audiovisuelle Installation neue Perspektiven auf die Villa Hügel: Die Transmedia Echtzeit Installation „kontraste“ wurde von Eva-Maria Joeressen und Klaus Kessner für das Jubiläum entwickelt. Im Zusammenspiel mit dem historischen Ort verband das Künstlerduo die analoge Beschaffenheit mit datenbasierter Projektion und schuf so eine Brücke zwischen Tradition und Moderne. 25.000 Besucher*innen erlebten mit dem audiovisuellen Kunstwerk das geschichtsträchtige Gebäude neu. Im Rahmen der Installation wurden intensive Vermittlungsaktivitäten in Form von 86 Cicerone-Einsätzen durchgeführt.

Videoarbeit „Heterophony: July 1896“: Samson Young macht Geschichte hörbar

Ein weiteres Kunstprojekt wurde von dem aus Hongkong stammenden Künstler Samson Young speziell für das Jubiläum gefertigt: Der ehe-malige Stipendiat der Stiftung schuf eine Videoarbeit, die im Jahr 1896 spielt und den Besuch des chinesischen Vizekönigs Li Hongzhang in der Villa Hügel beleuchtet. Der fiktive Film zeigt das Treffen zwischen Li Hongzhang und Friedrich Alfred Krupp aus der Perspektive des Musikers, der die Gäste unterhielt. Besucher*innen konnten das Werk auf einem großformatigen LED-Screen in der Oberen Halle sehen. Parallel entwickelte und bei ihrem Weg durch die Parkanlagen erhalten Besucher*innen dank der speziell für das Jubiläum konzipierten App nie zuvor gesehene Einblicke in die wirtschaftlichen und geschichtlichen Hintergründe des Ortes. Augmented Reality, 3D-Elemente und 360-Grad-Panoramen bringen Vergangenes zum Vorschein und machen den Wandel des Hügels erlebbar. Besucher*innen können virtuelle Blicke hinter die verschlossenen Türen des sogenannten Kaiserbadezimmers und des Schwimmbads werfen und gemeinsam neue Orte entdecken. Ein Update im Mai erweiterte die App, die über eine Highlight- und Kinder-Tour verfügt, um eine exklusiv für das Jubiläum realisierte Künstler Tour von Samson Young. Die kostenfreie App steht Besucher*innen auch im kommenden Jahr im freien WLAN der Villa Hügel zur Verfügung.

Vorträge und Salon am Hügel beleuchten Historie und die Transformation von Erinnerungskultur

Auf große Resonanz trafen die Vorträge von Sebastian Bank, Prof. Norbert Nußbaum und Dr. Knut Bergmann, die allesamt ungewöhnliche Perspektiven auf den Hügel und seine Geschichte eröffneten und sich dem historischen Interieur, der kulinarischen Tradition sowie den Restaurierungsarbeiten auf dem Hügel widmeten. Ein Salon am Hügel zum Thema „Transformation der digitalen Erinnerungskultur“ u.a. mit Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt und Suli Kurban, Regieleiterin des Instagram-Projekts @ichbinsophiescholl befasste sich mit den Chancen und Risiken der Vermittlung von Geschichte mit digitalen Methoden und Medien.

Premieren auf dem Hügel: Kino und Open-Air-Konzerte

Rund 2.500 Kinofans haben die Möglichkeit genutzt, im September im ehemaligen Wohnzimmer der Familie Krupp Blockbuster wie „Shining“, „Bang Boom Bang“ oder auch „Downton Abbey“ in historischer Atmosphäre anzuschauen. Die in Zusammenarbeit mit der Lichtburg Essen realisierten zehn Kinovorstellungen waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Samson Young eine Serie von kurzen Videos, die als Soundwalks in der Hügel-App erlebbar sind. Die Soundwalks wurden 2.200-mal downgeloadet.

Den Wandel des Ortes erleben: Augmented-Reality-App als digitaler Begleiter

Die Hügel-App wurde im Jubiläumsjahr über 30.000-mal herunter-geladen und in den Stores positiv bewertet. Innerhalb des Gebäudes Über 1.200 Musikliebhaber*innen kamen bei Open-Air-Konzerten des Folkwang Kammerorchesters und des Folkwang Jazz Orchestra auf ihre Kosten. Auch die Konzerte waren im Vorverkauf innerhalb weniger Tage ausgebucht. Das Highlight war das Konzert des virtuosen Musikers, Komponisten und Comedians Helge Schneider im Zusammenspiel mit dem Folkwang Jazz Orchestra. Unter der Leitung von Prof. Ansgar Striepens wurde ein Big-Band-Programm gespielt, das Komposition, Musik und Komödie zusammenbrachte. Das Publikum hat das Konzert mit Begeisterung aufgenommen. Wetterbedingt musste eines der Konzerte, Bird with Strings featuring Karolina Strassmayer, abgesagt werden, während das Konzert des Folkwang Kammerorchesters „Von Beethoven bis Jimi Hendrix“ wegen Unwetters abgebrochen wurde.

Nachbarschaftsaktionen, Family & Friends Days und der Tag des offenen Hügels luden zur Teilhabe ein

Der Hügel verzeichnete über 160.000 Besucher*innen, darunter etwa 13.000 Personen, die die kostenfreien Angebote am Tag des offenen Hügels (jeder 1. Freitag im Monat) und am Tag des offenen Denkmals nutzten. Im Rahmen von sechs Nachbarschaftsaktionen lud die Stiftung 500 Essener*innen aus allen Stadtteilen zu Führungen und einem Glas Wein ein. Im Zuge von Family & Friends Days wurden Partner der Stiftung, wie Mitarbeiter*innen der thyssenkrupp AG, der Margarethe Krupp-Stiftung und des Alfried Krupp Krankenhauses, bei freiem Eintritt mit ihren Familien und Freunden auf dem Hügel willkommen geheißen. Alle Events waren nach wenigen Stunden ausgebucht.

Sonderführungen sorgen für Begeisterung

Im Rahmen von Jubiläumsführungen unter dem Motto „Nie gesehene Räume“ öffnete die Krupp-Stiftung bislang verschlossene Türen zu Privat- und Wirtschaftsräumen in der Villa Hügel. Führungen mit den Titeln „Geheimnisvolle Archivschätze“, „Geheimnisvolle Schranktür“ und „Geheimnisvolles Kaiserbad“ ermöglichten den Besucher*innen ein-malige Blicke z. B. in die Küche, das Schwimmbad und die Archivräume. Das Interesse überstieg alle Erwartungen: Bereits im Februar waren alle öffentlichen Führungen bis zum Jahresende ausgebucht. Mehr als 2.500 Führungen, darunter rund 1.200 Sonderführungen sind realisiert worden.

Projekt „Hügelerinnerungen“ öffnet private Archive

Im März rief die Stiftung im Rahmen eines Sammelaufrufs Bürger*innen auf, ihre Erinnerungen an einen vergangenen Hügel-Besuch einzureichen. Mehr als 60 Menschen schickten Fotoalben, private Fotos, Gemälde, Zeichnungen und Briefe. Eine Auswahl der persönlichen Schätze wurde im Rahmen einer Projektion in der Unteren Halle der Villa Hügel mit den Besucher*innen geteilt.

150 Projekte für das Ruhrgebiet

Um ihre Verbundenheit mit der Stadt Essen, dem Ruhrgebiet und seiner Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, schrieb die Stiftung das mit 1,5 Millionen Euro dotierte Förderprogramm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“ aus. Mehr als 500 Einreichungen zeugen von dem enormen Interesse. Die Projektauswahl wird 2024 vorgestellt.

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport und hat sich dafür bisher mit 690 Mio. € engagiert. Als größte Aktionärin der thyssenkrupp AG verwendet die Stiftung die ihr aus ihrer Unternehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich für gemeinnützige Zwecke und verfolgt das Ziel, neue Entwicklungen anzuregen sowie zu Kreativität zu ermutigen.